Moin,
im September habe ich den isländischen Film „Touch“ im „Bambi“ in Düsseldorf gesehen. Das „Bambi“ ist ein kleines Programmkino in der Klosterstraße, dass es schon seit 1965 gibt. Es war ein wunderbares Erlebnis mal wieder in so ein kleineres Kino zu gehen. Hat mich auch ein bisschen an das Kino in meiner Heimat-Kleinstadt erinnert. Der Saal war eher klein, ähnlich wie die Leinwand, die in die vertäfelte Wand eingelassen war. Ganz anders als in den großen Kinos, aber genau richtig. Finde solche Kinos meistens viel gemütlicher. Obwohl auch das „Bambi“ nicht den Kinosaal mit nur zwei Sitzreihen übertreffen kann, den ich einmal in Bochum erlebt habe.
Auf den Film kam ich durch zwei Beteiligte der Produktion. Mit Yannik Raiss, dem Dialogregisseur des Films, hatte ich im April eine Podcastaufnahme für „Friede, hör doch mal, Sue“ (zur ersten Folge mit ihm) und Toni Michael Sattler, der seine Stimme dem jüngeren Ich des Protagonisten leiht, ist einer meiner liebsten Sprecher geworden über das letzte Jahr. Beides echte Liebmenschen, mit denen ich mich wirklich gerne austausche und deren Projekte ich bisher immer sehr mochte. Und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. „Touch“ ist wirklich wunderbar und es ist ein Film, der mich noch länger beschäftigen wird und den ich gerne auch nochmal sehen möchte.
Titel: Touch
Regisseur: Baltasar Kormákur
Länge: 2 Stunden 4 Minuten
Der Link zum deutschen Trailer
Zu finden bei Prime (leihen/kaufen)
Inhalt
In „Touch“ geht es um Kristófer, der eine Reise in die Vergangenheit unternimmt und sich an seine Zeit als Tellerwäscher und Koch in London und an seine erste große Liebe Miko zurückerinnert, die vor 50 Jahren plötzlich spurlos verschwand. Am Anfang der Pandemie unternimmt er deshalb eine Reise nach Japan, um sie wiederzufinden.
Meine Meinung
Ein ruhiger, unaufgeregter Film, der mehr die leisen Töne nutzt, sowie Gestik und Mimik. Immer wieder wechselt die Erzählung zwischen dem Witwer Kristófer, der von Island nach London und weiter nach Hiroshima reist und seinem jüngeren Ich in den 1970er Jahren, das die Uni abbricht und im Nippon, dem Restaurant von Mikos Vater, als Tellerwäscher anfängt. Die Liebesgeschichte von Kristófer und Miko fand ich sehr berührend. Zu sehen wie sich die beiden Tag für Tag mehr in einander verlieben war einfach nur schön. Das Ganze bekommt nochmal etwas mehr Dramatik und Tiefe, als Kristófer erfährt, dass Mikos Vater nach dem Bombenabwurf auf Hiroshima nach London gekommen und seine Frau dort gestorben war. Miko selbst ist ein „Atomic Bomb Survivor“. Es ist wie ein modernes Märchen und ich habe beim Schauen des Films richtig die Zeit vergessen und war fast überrascht, als der Abspann begann.
Zwischendurch wechselt die Sprache von der Synchronisation ins Isländische oder Japanische, was ich als sehr cool empfand. Die deutsche Synchronisation hat mir seeeehr gefallen. Es war alles sehr stimmig und bei einigen Figuren habe ich zwischendurch vergessen, dass die deutsche Stimme nicht die Originalstimme ist. Es gab nur eine kurze Szene ganz am Anfang, wo es sehr hin und her ging zwischen Isländisch und Deutsch, aber ansonsten war der Wechsel zwischen den Stimmen immer sehr gelungen.
Habt ein wundervolles Wochenende!
Eure Sue
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