Auf einem beigen Hintergrund sieht man zwei Polaroids. Das rechte Polaroid zeigt das Logo des Projekts. Das Logo zeigt auf einem dunkelgrünen Hintergrund einen Kopfhörer und den Schriftzug "Suehören" in Schreibschrift. Darunter steht in Druckschrift "Interview mit einer Stimme". Die Zeichnung und die Schrift sind weiß. Links ist im Polaroid ein Portraitfoto de Sprecherin Marie Burghardt. Auf dem breiten unteren Rand des Polaroids steht ihr Name.

Suehören – Interview mit einer Stimme – Marie Burghardt

Guden!
Und schon geht es weiter mit „Suehören“ und dem nächsten Interview. Diesmal durfte mir Marie Burghardt einige Fragen beantworten.
Gerade dieses Interview ist für mich etwas besonderes, denn Marie hat zusammen mit ihrem Ehemann Paul 2020 in mir die Flamme für Hörspiele quasi wieder angesteckt. Dank den beiden habe ich wieder angefangen Hörspiele zu hören (davor so richtig das letzte Mal in der Kindheit).

Marie Burghardt ist Fotografin, Sprecherin und Streamerin.
2008 tauchte sie über das „Hörspielprojekt“ in die Welt des Sprechens ein und fing an in ersten Hörspielen zu sprechen. Inzwischen hat sie zahlreichen Figuren eine Stimme gegeben. Aber auch im Bereich der Hörbücher findet man sie, denn sie durfte 2022 mit „Worlds Beyond“ von Anabelle Stehl ihr erstes Hörbuch einsprechen.
Wenn sie nicht gerade vor dem Mikro steht, ist sie mit der Kamera unterwegs und zaubert Fotokunst oder speichert besondere Momente für Hochzeitsgesellschaften.

Marie findet ihr auch hier –>   Instagram   Twitch   Webseite   Fotografie auf Instagram

 

S: Danke, dass du mitmachst. Es hat mich super gefreut, dass du zugesagt hast. Du darfst direkt mit der ersten Sache starten und dich in 3 Sätzen vorstellen.

Marie Burghardt (MB): Hi, ich bin Marie Burghardt, selbstständige Fotokünstlerin, Sprecherin und Streamerin aus Norddeutschland. Ich liebe Horror und Comedy-Filme, manchmal auch zusammen und wurde auch schon mal gebucht, um mit Pfeil und Bogen auf jemanden zu schießen.

S: Stimmt, das verdränge ich gerne, obwohl ich den Post auf Insta dazu kenne (lacht). Ich find’s großartig.
Wenn in deinem Terminplan ein Tag fürs Aufnehmen geblockt ist, wie sieht denn für dich ein Arbeitstag als Sprecherin aus?

MB: Sehr gut, dass du es so formuliert hast. Dann bereite ich mich in der Regel darauf vor. Also, indem ich den Text nochmal anschaue, gegebenenfalls hab ich ja auch Sachen vorbereitet und zu passender Zeit wärme ich meine Stimme auf. Da nutze ich zum Beispiel einen Laxvox oder summe oder spreche den Text nochmal so durch. Kommt ein bisschen drauf an, wie mein Stimmenzustand an dem Tag ist und wie früh es am Tag ist. Wenn ich gerade aufgestanden bin und um zehn die Aufnahme ist, muss ich da ein bisschen mehr in die Bresche springen. Dann ist die Aufnahme. Und wenn alles klappt, leben alle danach noch und es kann weitergehen.

S: Obwohl wir ja auch wissen, wenn man deinen oder den Twitchstream deines Mannes kennt, dass du wunderbar sterben kannst.

MB: Hach ja, es macht auch so viel Spaß.

S: Die Todesschreie waren schon sehr genial. Das war schon sehr witzig. (Anmerkung: Hier findet ihr den besagten Clip mit den „Todesschreien“ von Marie)

MB: Es macht auch immer Spaß. Sterben und weinen und gequält werden sind meine Leidenschaften (lacht).

S: Wie gut, dass man das selten ohne den Kontext drumherum hört, sonst wäre das sehr strange.
Du hast bisher ein Hörbuch aufgenommen. Gab es schon während diesen Hörbuchaufnahmen irgendetwas, was du unbedingt immer mitnehmen musstest, wenn du ins Studio gefahren bist?

MB: Da hab ich tatsächlich überlegt. Das Wichtigste ist, wie komm ich zum Studio, sprich die Adresse vom Studio. Genauso der vorbereitete Text. Ich hatte den damals physisch zu geschickt bekommen, find das eigentlich auch immer noch gut, obwohl ich gerne auch auf Papier verzichten möchte. Da werde ich nochmal rumprobieren, ob ich das nicht gut am Tablet bekommen kann. Insofern dann das Tablet, auf dem der Text vorbereitet, ist. Und das Handy, um notfalls Begriffe und Betonungen zu googeln und Snacks.

S: Snacks sind immer wichtig. Das ist ja eigentlich bekannt. Ich bin nie ohne Snacks unterwegs, glaube ich.
Gibt es ein Buch, das du unbedingt einlesen wollen würdest? Egal ob es das schon gibt oder auch nicht als Hörbuch. So ein richtiges Lieblingsbuch quasi, bei dem du sagst ja das hätte ich voll gerne eingelesen oder wenn es eine Neuaufnahme gibt, sollen sie unbedingt mich fragen.

MB: Das ist so hart, weil…es wäre bei mir die „Tribute von Panem“. Ich liebe die Reihe, ich find’s einfach toll, ich liebe die Verfilmungen. Ich liebe auch leider die Hörbuch-Variante von Maria Koschny, die das einfach so unfassbar toll macht. Ich liebe ihre Stimme, ich liebe alles, was sie macht mit ihrer Stimme und würde sie auch nicht ersetzen wollen.
Ich bin sehr im Zwiespalt. Eigentlich…nee fragt mich bitte nicht. Macht niemals eine Umbesetzung. Es ist schon perfekt dieses Hörbuch. Ich liebe ihre Stimme. Ansonsten so Jugend- und All Ager Romane aus der Ich-Perspektive. Es macht einfach so viel Spaß, weil es schon fast wie ein Hörspiel ist, wenn man das so ein bisschen lebendiger sprechen darf.

S: Das mit Maria verstehe ich und es wundert mich irgendwie nicht, das „Tribute von Panem“ zu deinen Lieblingsbüchern gehört. So als lebende Katniss quasi.
Du bist ja schon etwas länger in dem Bereich mit den Hörspielen und gehörst auch zum „Hörspielprojekt“ (Anmerkung: Community für Hörspielmacher und Hörspielinteressierte). Das älteste Hörspiel, das man aktuell von dir dort findet, ist von 2008.

MB: Das ist korrekt. Da bin ich beigetreten.

S: Aber wie fing das bei dir überhaupt denn an? Also bis 2008, bis du mit dem Hörspielprojekt in Kontakt kamst. Wie fing das mit dem Sprechen bei dir an?

MB: Gott, eigentlich hat das wirklich mit dem Hörspielprojekt angefangen. Ich hab davor selber Geschichten geschrieben. Eigene Geschichten und wollte die gerne dann noch als Hörbuch aufnehmen. Ohne irgendeinen Plan davon zu haben. Das war einfach eine Idee und ich hatte gedacht, das würde mir Spaß machen es aufzunehmen.
Und ich weiß noch, das ich von dem 1. Kapitel bestimmt 20.000 Aufnahmen gemacht hab, weil ich das irgendwie perfekt haben wollte. Was natürlich überhaupt noch nicht funktioniert, wenn man gerade erst reinstartet. Aber dann hatte ich mit einer Freundin damals so ein kleines Hörbuchprojekt gestartet auf Animexx.de. Wir haben da eine Gruppe gegründet für Hörbuchaufnahmen. Da hätte man sich unterstützen können usw. das ist aber relativ schnell eingeschlafen, aber diese Freundin hat dann das Hörspielprojekt gefunden. Bzw. den Hörtalk und hat mir das geschickt und dann hab ich mich angemeldet und so hat das alles begonnen.
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, es ist schon so lange her, aber es ist so intensiv und voller Herzblut direkt gestartet. Und hat ganz, ganz viel in meinem Leben auch verändert und angestoßen.

S: Das fühle ich, vor allem das mit dem Angestoßen. Seit Januar oder so bei mir. Aber Animexx…das ist echt lange her. Ich kenn den Begriff, ich war nie Teil davon oder ähnliches, aber ich kenn den Begriff. Aber okay, 2008 ist halt auch 15 Jahre her. Fast 16.

MB: Ja, erinner mich nicht daran.

S: Da kann viel passieren in der Zeit.

MB: Aber angemeldet bei Animexx hab ich mich ja 2004. Das ist nochmal länger her.

S: Das ist tatsächlich sehr lange her. Das witzige ist, ich habe früher in unserem Wohnzimmer gesessen mit einem meiner ersten Smartphones oder vielleicht sogar mit einem MP3-Player mit Aufnahmefunktion und dann habe ich angefangen das erste Kapitel von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ zu lesen, während meine Mutter neben mir auf dem Sofa Mittagsschlaf gemacht hat. Das war irgendwie auch 2010 oder so. Es ist so lange her, aber ich habe es nie vergessen. Immer mal wieder denke ich daran zurück.

MB: Worüber man sich da auch gar keine Gedanken gemacht hat. Einfach drauf los. Ich weiß noch, ich hab halt gar keine Ahnung von der Technik gehabt. Ich hab auch Rauschen und ähnliches nicht gehört. Das muss man ja auch entwickeln oder einen Sinn für haben. Und ich weiß noch, wie ich damals mit meinem Billo-Headset, und es war wirklich nur ein billiges Headset, diese ersten Aufnahmen gemacht hab. Und währenddessen auf meinen Boxen leise Musik hab laufen lassen für mich als Unterhaltung. Und das war durch das Rauschen nicht mal zu hören und ich dachte noch „Ja geil, was hab ich für ein geiles Mikro, dass das so geht“. Was man so denkt…da muss ich auch immer wieder dran denken (lacht)

S: Ja, das kommt meinem auch sehr ähnlich. Und heutzutage denke ich so „Selbst, wenn ich, was aufnehmen würde, obwohl ich ja so viele Sprechenden kenne, die Dinge für mich aufnehmen wollen, ist meine Technik einfach so anders und ich bin so viel weiter mit meinem Wissen.“

MB: Aber das ist doch gut, das man sich weiterentwickelt. Ich finde, dass das ein ganz ganz wichtiges Learning ist. Deswegen niemals irgendwie beschämt auf die Vergangenheit zurückblicken, was man gemacht hat. Das finde ich unfassbar wichtig, weil es immer zeigt, dass man etwas gelernt hat.

S: Gibt es denn etwas, was dir auf Anhieb einfällt, was du unbedingt ausprobieren möchtest im Hörbuchbereich, aber auch im Hörspielbereich, irgendwie ein Genre, das du testen möchtest oder so etwas?

MB: Ich habe jetzt vor kurzem tatsächlich meine erste richtig böse Rolle aufgenommen und das wäre auf der Liste gewesen. Habe ich aber jetzt ausprobiert und als ziemlich cool befunden, muss ich sagen. Also ich würde gerne mehr böse Rollen sprechen. Ich glaube, dass ich nicht so der Comicstimmen-Typ bin, deswegen ist das gar nicht auf meiner Liste. Es sind mehr so böse Rollen. Böse, düstere Rollen, bedrohlich.

S: Man könnte sagen du möchtest das Böse und Bedrohliche mehr in der Tiefe ausprobieren. Ich glaub, das würd es treffen, nachdem, was du gesagt hast.

MB: JA, mehr! Genau! Mehr böse Lachen, so richtig diabolische Lache.

S: Das kann ich mir bei dir tatsächlich sogar vorstellen, ob wohl ich ja auch sehr viele gute Rollen von dir kenne, die eher sehr lieb und nett sind

MB: Das stimmt. So wurde ich halt bisher sehr viel besetzt. Ich weiß auch noch, relativ am Anfang noch, das ich mal pauschal so eine böse Lache aufnehmen sollte und es nicht hinbekommen habe. Vielleicht hätte ich es hinbekommen, aber ich hab mich nicht getraut. Aber das ist jetzt auch entsprechend lange her, insofern hat sich da auch sehr viel getan. Es war sehr anstrengend diese Rolle, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Also ja, böse und sterben, das ist einfach…alles was man einfach im Alltag nicht so hat.

S: Ist dir denn etwas aus all deiner Zeit als Sprecherin besonders in Erinnerung geblieben? Ein bestimmtes Projekt oder eine bestimmte Rolle oder so etwas?

MB: Oh Gott. Da muss ich direkt mal drüber nachdenken. Ensembleaufnahmen haben halt immer mega viel Spaß gemacht. Das ist schon eine sehr coole Sache. Das ist schade, dass das jetzt viel über digital läuft, aber andererseits ist es auch praktisch. Und das war tatsächlich, was mir unfassbar Spaß gemacht hat und was wirklich cool war. Ich hab damals die Hörspielmesse „Hörspiel 2010“ in Hamburg mit organisiert. Da war ich Praktikantin bei Lausch und durfte damals dann auch mit auf einer Bühne stehen und Hörspiele mitsprechen und das hat einfach unfassbar viel Spaß gemacht, das auch live zu machen. Und auch noch an diesem frühen Punkt meiner Karriere im Hörspielbereich. Das war schon für mich was Besonderes, einfach weil es so etwas ganz Neues war. Joa. Und auf der Bühne stehen hat man ja generell nicht so häufig die Gelegenheit, da finde ich auch schön, dass es inzwischen häufiger die Gelegenheiten gibt. Zuletzt auf dem Elbenwaldfestival, wo wir auf der Bühne eine “Wayne McLair”-Specialfolge aufführen durften. Also live ist einfach mega.

S: Die “Wayne McLair”-Folge muss ich mir noch anhören. Die ist jetzt irgendwo aufgeploppt online bei mir. Ich muss mir die endlich anhören, weil ich ja nicht beim Elbenwaldfestival war. Welche Momente liebst du denn am meisten am Sprecherinnen sein?

MB: Oh Gott. Ich liebe witzige und dramatische Rollen. Und wie gesagt böse, am Sterben. Wenn ich richtig schauspielern kann. Ich wollte ja auch mal Schauspielerin werden. Bin ganz froh, dass ich es nicht geworden bin, weil es schon ein krasser Job ist. Aber ich liebe es halt im Sprecherbereich so richtig aus mir raus gehen zu können. Immer wenn es laut wird, im Grunde. Angst, sterben, böse sein, weinen, schreien. Es macht einfach so viel Spaß, wenn man so ein bisschen improvisieren kann und natürlich auch das Rudelhören, wenn man halt mal eine Folge gemeinsam mit Zuhörer*innen anhören kann und die Reaktionen sehen oder hören kann. Das ist einfach ein schöner Moment.

S: Wir haben ja auch schon Rudelhören beim IHW (Anmerkung: mehrtägige Hörspielveranstaltung des Hörtalk e. V.) gemacht und es war so witzig teilweise Paul (Anmerkung: Maries Ehemann Paul Burghardt) zu sehen, wie er uns beobachtet, während wir “Wayne McLair” hören und wie er es teilweise abgefeiert hat oder uns dann verwirrt angeguckt hat oder keine Ahnung was. Es war so witzig zu sehen, wie er auf uns reagiert. Das war schon sehr großartig, muss ich sagen.

MB: Das ist schon eine große Belohnung, weil man natürlich häufig sowohl als Schreibende, als auch als Sprechende einfach nicht so viel Feedback bekommt, so direktes. Man hat vielleicht Rezensionen auf verschiedene Artikel, aber das ist ja auch sehr wenig und häufig auch von relativ denselben Leuten. Und wenn man dann sowas mitbekommt und live die Reaktionen zu sehen und das bestimmte Dinge funktionieren und man selbst hört es nochmal, ist auch nochmal irgendwie schön. Und wenn man dann noch sieht, das andere das auch genießen können.

S: Das ist sehr witzig mit Nina-Carissima Schönrock, die u. a. “Let’s be wild” von Anabelle Stehl eingelesen hat und die ich auch interviewen durfte. Natürlich ging es auch um “Let’s be wild”, weil ich das ja so liebe und sie hat ähnliches gesagt, wie du, dass sie es gut findet dann auch mal mitzukriegen, wie sehr dieses Buch ankommt.

MB: Es gibt so wenig Gelegenheiten und es ist einfach toll.

S: Genau das hat sie auch gesagt. Gab es denn Momente, in denen du am liebsten alles hingeschmissen hättest? Und wenn es sie gab oder heutzutage noch gibt, was tust du dann dagegen?

MB: Also, da habe ich lang drüber nachgedacht. Dadurch, dass ich ja so gar nicht so zu 100 Prozent eingestiegen bin mit „ich möchte jetzt Sprecherin werden“, ich mach ja auch noch viele andere Dinge, ist da natürlich auch nicht so der krasse Druck, das ich sage ich schmeiß jetzt hin. Oder wenn irgendwas nicht funktioniert, ich hab ja auch noch viele andere Dinge, dann beschäftige ich mich einfach mit anderen Sachen, die auf meiner Liste stehen. Aber ich glaube, generell kann das einfach, oder passiert das wahrscheinlich jedem, und zwar durchaus öfter, wenn man irgendwo, für irgendwas eine Leidenschaft hat, wird es immer einen Moment geben, wo man denkt „es funktioniert alles nicht, ich werd meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht, ich hab keinen Bock mehr, das ist einfach, ich hör einfach auf“. Ich glaube den kurzen Gedanken hat jeder immer mal und ich finds dann einfach unfassbar wichtig, das man einfach weiter macht. Das ist eigentlich das Wichtigste.
Also es gibt immer Aufs und Abs und wenn man das, was man tut, wirklich liebt, so kitschig es klingt, aber dann macht man das trotzdem weiter, weil man liebt es halt und man macht es halt für sich selber. Es sollte immer die oberste Prio haben. Nicht irgendwelche äußeren Einflüsse, auch hoffentlich nicht das, was andere denken, das man sowas nur denkt. Das man nur weiter macht, wenn positives Feedback kommt. Auch wenn es natürlich frustrierend ist, wenn positives Feedback ausbleibt oder wenn Kritik kommt. Das ist sehr, sehr hart hinzunehmen, aber davon sollte man sich nicht unterkriegen lassen. Man entwickelt sich immer weiter, das hab ich ja schon vorhin gesagt, wenn man selber merkt „ah das war aber damals nicht so gut“, dann hat man was gelernt.
Das heißt man hat sich weiterentwickelt. Das bedeutet man wird besser und das wird man mit jeder kleinen Sache, die man macht und man soll einfach weiter machen. Wenn man das liebt, was man da tut, dann sollte man es genau dafür machen. Und nur für sich selbst und nicht wegen irgendwelcher äußeren Einflüsse oder Benefits.

S: Das habe ich eventuell auch in den letzten Jahren öfter gelernt.

MB: Ist auch ein harter Lernprozess. Ich kann auch nicht sagen, dass ich das komplett verinnerlicht hab. Es ist auch sehr schwer, weil man oft auch viel höhere Ansprüche an sich hat als andere. Oder man selbst auch mehr an sich als an andere

S: Definitiv. Deswegen liebe ich aber tatsächlich auch diesen Spruch von dir den du gerne auch mal sagst, wenn du Fotoprojekte gerade am Beenden bist. Mit dem „Besser fertig als perfekt“, weil ich auch sehr perfektionistisch sein kann und gerade solche Sprüche wie der zum Beispiel erinnern mich wieder daran „ja ne, erstmal fertig machen und ruhen lassen und vielleicht später nochmal zurückkehren mit anderer Technik oder mehr Wissen, dann kann man es immer noch verbessern. Erstmal ist gut.“

MB: Voll. Ist unfassbar wichtig. Ist auch ein Spruch, den ich mir nicht ausgedacht habe, den hat jemand im Chat geschrieben. Und den fand ich unfassbar gut. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist so wichtig abzuschließen, weil man sonst an demselben Ding immer und immer wieder herum friemelt. Zurückkehren kann man immer, aber auch das ist, eigentlich sollte man sich dann dazu zwingen zu sagen „Es ist fertig. Ich exportiere und es ist so wie es ist“.

S: Definitiv. Ich werde da auch immer besser drin, aber es war am Anfang teilweise echt hart.

MB: Es ist hart. Es wird auch immer hart bleiben. Vor allem je wichtiger einem ein Projekt ist, an dem man gerade sitzt.

S: Wir reden nicht darüber, wie lange ich teilweise an diesen Anschreiben hier gesetzt habe, um irgendwelche Sprecher*innen einzuladen oder anzufragen. Teilweise hab ich wirklich gesagt „Nee, der Text ist fertig. Es steht drin, was ich will. Es hat ein Hallo und Tschüss und mehr als Nein sagen können sie nicht“. Und alle haben zugesagt. Eine Person hat nicht reagiert, aber die war auch im Urlaub, da kann es sein, dass die Mail einfach untergegangen ist. Alle anderen haben zugesagt (lacht).

MB: Mega gut. Ja siehst du. Und du hast ganz viel rausgeschickt. Man muss einfach Sachen rausschicken. Andere gucken niemals so kritisch auf Dinge, die man produziert, als man selber

S: Und gerade jetzt in den ersten Monaten mit dem Projekt, hab ich das nochmal so richtig heftig gelernt.
Du hast im August 2014 deine Bachelorarbeit abgegeben. Die sich um das Online-Marketing von Hörspielen drehte. Wie kamst du zu dem Thema?

MB: Wie könnte ich dazu gekommen sein? (lacht) Ich hab ja sowieso in dem Bereich Medien und Information studiert. Ich wollte gerne in Richtung Social Media Marketing. Und ich habe Hörspiele gemocht. Das so die Quintessenz.
Ich habe damals Praktikum bei Lausch gemacht, wo ich auch sehr viel über den wirtschaftlichen Aspekt der Hörspielproduktion gelernt habe, und fand das immer schon sehr spannend mich damit zu befassen. Es hat auch ein wenig den Buchmarkt berührt, da es da Überschneidungen gibt, sag ich mal. Habe damals auch bei eBook.de gearbeitet als Praktikantin. Nee, als Werkstudentin. Und hab dadurch auch viele gute Einblicke gehabt in das ganze Thema. Und ich fand auch immer schon spannend sich mit wirtschaftlichen Aspekten zu beschäftigen. Ich hätte super gerne auch damals irgendein Unternehmen gegründet, ein Hörspiellabel, irgendwas Cooles. Ich hätte bloß ganz ehrlich keine Lust drauf gehabt, weil der Struggle heftig ist irgendwas mit Hörspielen zu verdienen, wenn man das ganze selber finanziert. Das ist einfach hart, das ist immer noch hart, es war damals hart.
Aber so konnte ich in der Bachelorarbeit das ganze so ein bisschen durchspielen. Nicht die Gründung an sich, aber wie man das ganze Marketingtechnisch aufziehen kann, was man tun kann und so weiter. Ich wollte halt in den Marketingbereich. Da bin ich auch gewesen mehrere Jahre, bevor ich mich selbstständig gemacht habe und ich wollte einfach schauen, wie könnte man das eigentlich für Hörspiellabels machen, weil das Problem ist natürlich IMMER wenn man eine Leidenschaft für etwas hat, sagen wir mal in dem Fall Hörspiel und ein Unternehmen gründet, muss man theoretisch alles können. Auch wenn man sich selbstständig macht. Man muss die wirtschaftlichen Dinge können, man muss Marketing können, man muss Vertrieb können, man muss alles können. Man muss auf einmal Experte für alles sein.
Ich hatte damals das Gefühl, dass Hörspiellabels auch sehr doll mit dem Marketingaspekt gestruggelt haben, weil es auch einfach sehr komplex und man sehr viel Man oder Woman Power braucht. Auch ein gewisses Know How um Sachen richtig zu machen. Nicht nur viel zu machen, sondern die Dinge auch richtig zu tun.
Deswegen hab ich mich da so richtig gut gefühlt in dieser Nische mich damit zu beschäftigen und vielleicht dem ein oder anderen durch eine Bachelorarbeit, am Ende ist es auch nur eine Bachelorarbeit muss man auch dazu sagen, so einen kleinen Leitfaden zu geben und ja, das man da vielleicht so ein, zwei Learnings draus ziehen kann, mit denen man arbeiten kann. Es hat mir unfassbar viel Spaß gemacht. Ich hatte riesigen Respekt vor so einem großen Projekt. Ich habe noch nie 80 Seiten geschrieben und es hat so gut funktioniert, einfach weil das Thema gepasst hat.

S: Ja das mit den 80 Seiten fühl ich sehr. Das mit der Bachelorarbeit hab ich ja auch hinter mir. Das war teilweise schon sehr hart.

MB: Es ist auch keine Kleinigkeit. Also 80 Seiten wissenschaftlicher Text ist schon nicht wenig. War ich sehr froh, dass ich ein Thema gefunden habe, auf das ich Bock hatte. Auf das mein Dozent auch Bock hatte. Das war echt cool.

S: Ich musste ein bisschen schmunzeln, als ich das gefunden habe. Ich habe es mir einfach mal zur Aufgabe gemacht, je nachdem wie viele Posts die Menschen haben, die ich interviewe, und habe einfach mal ein bisschen in der Vergangenheit gewühlt und einfach mal runtergescrollt. Und bei dir kommt man bis zu diesem Foto, wo du die Bachelorarbeit abgibst quasi.

MB: Oh Gott. Hundert Jahre her.

S: Gefühlt schon. Aber deswegen musste ich ein bisschen schmunzeln als ich es gefunden hab und dann war ich so „Okay cool. Irgendwie muss ich das einbauen. Weil selbst da hat sie schon was mit Hörspielen gemacht. Auch wenn es die andere Seite war und nicht das Sprechen“. Was ja definitiv auch sehr spannend sein kann.

MB: Ja voll. Ich liebe das Thema Marketing auch immer noch so, aber es ist mittlerweile einfach so anders und komplex geworden mit Social Media Marketing. Jetzt muss ich sagen, würde ich nicht mehr im Marketing arbeiten wollen. Aber damals war es cool

S: Ich hab tatsächlich nach dem Soziale Arbeit-Studium zwischendrin mal überlegt Social Media Manager oder ähnliches zu machen. Aber selbst davon bin ich inzwischen erstmal ab. Ich bleibe in der Sozialen Arbeit und mach das so ein bisschen mit dem Social Media Kram nebenher. Aber halt auch nicht komplett. Es hat sich doch ein bisschen geändert. Ich weiß nicht. Manchmal etwas viel Druck auch in dieser Welt von Social Media und Marketing und so.

MB: Absolut. Das ist auch ein Punkt, warum ich merke, es ist mir ein bisschen viel, es ist ganz schön anstrengend geworden. Früher hat man eine Anzeige rausgehauen, sag ich mal. Und jetzt muss man halt so konsequent mehrmals am Tag Dinge tun. Es ist schon sehr anders und viel viel höherer Druck.

S: Definitiv. Hast du denn einen Tipp für alle Sprechanfänger*innen da draußen, die auch professioneller sprechen möchten? Nicht unbedingt hauptberuflich, aber zumindest vielleicht so wie du, nebenberuflich machen möchten. Irgendwas zum Anfang als Tipp, was dir früher als Wissen fehlte, was du jetzt hast, was du quasi Anfänger*innen mitgeben würdest?

MB: Also ich kann auf jeden Fall empfehlen, beim Hörspielprojekt mal reinzuschauen. Das war für mich die beste Lernplattform, weil man so gutes Feedback bekommen hat, aber trotzdem so ein liebes Miteinander hatte. Und man hat viele Möglichkeiten gehabt sich auszuprobieren und das gefahrlos. Es ging um nichts, außer dass alle Spaß haben.
Und ansonsten, wenn man Lieblingssprecher*innen hat einfach ein Hörbuch raussuchen und das auch mal nachsprechen. Zu schauen, wie der oder diejenige das Ganze aufbaut. Den ganzen Text aufbaut. Sprachmelodie, Satzmelodie, Betonung, vielleicht auch mit Geschwindigkeit und ähnlichem. Also einfach beobachtet und nachspricht. Es wird am Anfang sehr sehr schwer sein, aber man wird dann irgendwann geschulter im Gehör und wichtig ist dabei sich auch selber aufzunehmen, weil man hört sich selber nochmal ein bisschen intensiver und hat mehr das Gefühl „das war jetzt genauso, wie die Person es gemacht hat“ und in der Aufnahme hört man dann die Unterschiede. Was völlig okay ist, weil das ist ein professioneller Sprecher und man selbst fängt erst an.
Und so habe ich unfassbar viel gelernt, weil ich nachgeahmt habe. Und wenn’s am Anfang ein wenig drüber ist, ist das egal, es geht ja um nichts. Und das finde ich, ist übrigens auch noch ein wichtiger Punkt: Nicht zu schnell zu viel wollen. Also ich hab auch häufig erlebt, wie die Ambitionen ziemlich am Anfang schon war in die professionelle Schiene reinwollen.
Das baut unfassbar viel Druck auf und ich glaube es führt zwangsläufig dazu, wenn man nicht krass talentiert ist, aus dem Nichts heraus, dann führt es sehr wahrscheinlich dazu, das man enttäuscht ist von den eigenen Erwartungen, von dem wo man vielleicht nicht hinkommt, aber gerne hin möchte. Der eigene Maßstab muss nicht gleich kommerziell sein. Das Wichtigste ist einfach, dass man selber Spaß hat. Ist wieder so ein abgedroschener Satz, aber das ist das Allerwichtigste. Spaß an dem Weg und nicht an dem Ziel. Am Sprechen selber und nicht das man dann irgendwann vielleicht bekannt wird oder erfolgreich wird. Das ist eine schöne Sache, wenn es funktioniert, aber ich glaube ganz fest daran, wenn das eine funktioniert, wenn man selber Spaß hat an der Sache, dann kann dieser andere Erfolg, also Vergütung oder ähnliches auch mit einher gehen. Wenn man es darauf anlegt, wenn man es gut anstellt, wenn man da Energie einsetzt.
Aber das erste ist erstmal das Lernen. Der Wunsch nach Geld ist, finde ich, ein ganz schlechter Treibstoff. Gerade wenn man noch lernen möchte. Motivation ist einfach das wichtigere und nachhaltigere und macht einen viel, viel glücklicher.

S: Ja, das fühle ich auf jeden Fall. Mit dem das eher der Weg Spaß machen sollte, als irgendwie das Ziel berühmt zu werden. Weil so als Bloggerin ganz am Anfang war ich so „Dann krieg ich von jedem Verlag Bücher“. 10 Jahre später bin ich ein bisschen auf dem Erdboden angekommen, es ist eher so, ich mach mir eher das Drumherum schön, als das Ziel zu haben 20 Rezensionsexemplare im Monat zu kriegen, weil das auch sehr viel Arbeit ist.

MB: Ist es wirklich. Und ist es in jedem Bereich. Es ist immer schön am Anfang Druck rauszunehmen und sich das langsam aufzubauen und vielleicht relativ bald in gutes Equipment zu investieren, wenn man natürlich viel besser dann reflektieren kann, ob was funktioniert oder nicht und sich Referenzen aufbaut, in dem man selbst geschriebene Werbejingle einspricht. Dann hat man wenigstens schon was zum Vorzeigen, selbst wenn man noch nicht gebucht wurde.

S: Ja tatsächlich Podcasts selber aufnehmen und mit Leuten über Dinge reden hätte ich voll Bock drauf. Sie hören ist bei mir eher weniger. Aber bevor ich jetzt weiter drüber nachdenke Podcasts zu planen, gucke ich erstmal das ich die richtige Technik kriege, damit es sich von Anfang an gut anhört. Ich bin erstmal dabei die richtige Basis zu schaffen mit der Technik. Wie du schon gesagt hast, ist das ja beim Sprechen ähnlich.

MB: Auf jeden Fall. Es ist superwichtig. Es muss nicht High End-Technik sein, aber es hilft schon ein bisschen da rein zu investieren. Das ist ja bei jedem Hobby so.
Das war damals schon ein großes Thema beim Hörspielprojekt. Ich weiß nicht, wie es heute ist, aber letztlich investiert man ja in jedes Hobby ein bisschen und da ist ein Mikro auf lange Sicht gar nicht so eine Investition. Das hält ja auch eine ganze Weile.

S: Ja richtig. Ich habe auch schon Takes aufgenommen für Menschen aus deiner Community und das ging auch mit meinem Headsetmikro, das ich jetzt auch habe. Das funktioniert schon. Aber wenn man das wirklich noch professioneller machen will, sollte man vielleicht irgendwann sich in die Technik einlesen. Und dann gibt es ja auch schon gute Mikros, die gar nicht so viel kosten, wenn man sich so ein bisschen mehr damit beschäftigt und nicht nur nach den großen Marken guckt, die natürlich viel kosten.

MB: Ja. Da gibt es auf jeden Fall auch schon ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Man muss nicht in das Teuerste investieren. Da findet man auf jeden Fall auch im mittleren Preisbereich schon gute Sachen, die völlig ausreichen

S: Der Meinung und dieses Learning hatte ich jetzt auch irgendwann. Von daher auch als Anfänger mal ein bisschen nach Technik gucken, ist gar nicht so schlecht.

Damit hast du es tatsächlich schon geschafft. Wir haben aber noch eine Sache, die wir machen müssen. Ich habe mit meiner Instagram Community zusammen ein This or That gesammelt. Ich habe die einfach mal ein paar Dinge nennen lassen, zwischen denen sich die Interviewten entscheiden sollen. Entweder du antwortest immer nur mit dem einen Wort, für das du dich entscheidest. Du darfst aber auch jederzeit noch zwei, drei Sätze dazu sagen, wenn dir danach ist. Du darfst deine Wahl auch ein bisschen erklären. Das stelle ich jedem frei. Manchmal ist es vielleicht nicht nötig, manchmal will man noch mal was dazu sagen. Es ist beides erlaubt.
Hörspiel oder Hörbuch?

MB: Hörspiel

S: Kaffee oder Tee?

MB: Wenn ich mich für eines entscheiden müsste, dann Tee. Ich trink aber beides sehr gerne

S: Das mit dem Tee als Wahl wundert mich tatsächlich nicht so sehr.

MB: Ich lieb schon Tee. Das vermisse ich auch sehr, sehr doll gerade. Diese ganze Variation trinken zu können. Aber ja, ich trinke beides sehr gerne.

S: Pizza oder Pommes?

MB: Was sind das denn für Fragen. Gottes Willen. Nee, Pizza. Ich ess beides unfassbar gerne, aber bei Pizza ist mehr drauf. Da ist Gemüse mit drauf und Käse und es ist einfach geil.

S: Lange Aufnahme über mehrere Stunden oder kurze Aufnahme über mehrere Tage?

MB: Ich glaube lange Aufnahme über einen längeren Zeitraum und dafür dann einmal wegrocken. Ich finds ganz geil, wenn man in so einen Workflow reinkommt. Kommt natürlich immer drauf an, wie die Stimme mitmacht und wie gut das funktioniert. Aber bei den Hörbuchaufnahmen hat das auch gut funktioniert so 5, 6 Stunden am Stück das Ganze wegzurocken, was auch ein bisschen mehr ist als im Schnitt. Aber so gestückelt.
Ich bau immer erst Fokus auf. Und das funktioniert besser, wenn man dann am Stück arbeitet, mit kleinen Päuschen, maybe.

S: Sommer oder Winter?

MB: Sommer. Keine Erklärung. Wer nimmt Winter, ich bitte dich.

S: Ich wollte gerade sagen, mir war die Antwort bei dir auch klar, weil du so ein absolutes Sommerkind bist.

MB: Ich vermiss ihn jetzt schon.

S: Er kommt wieder. Versprochen. Reguläre Hörspielaufnahme oder Live Hörspiel wie beim Elbenwald Festival.

MB: Boah! Es sind halt unterschiedliche Sachen. Aber…Liveaufnahme, Live ist halt cool. Es ist einfach, die Energie ist eine ganz, ganz andere. Aber schwere Entscheidung, weil so unterschiedlich.

S: Ja, ich durfte mir schon einmal anhören, das meine Fragen also auch die ersten Fragen, aber auch die im This or That fies sind.

MB: Sie sind schon…also, (grummelt)

S: Home Studio oder Tonstudio?

MB: Aufnahmen im Tonstudio macht schon echt Spaß. Aber für Home Studio muss ich nicht reisen. Das ist halt auch ganz nett. Ich…
Okay, Ensembleaufnahme Tonstudio auf jeden Fall. Und Hörbuch auch Tonstudio, sehr sehr gerne. Aber Einzelaufnahmen sind im Home Studio schon entspannter.

S: Wenn du liest, Taschenbuch oder Hardcover?

MB: Hardcover. Mich wundert ein bisschen, das eBook-Reader nicht mit dabei ist. Ich liebe HC. Ich liebe wunderschöne Hardcover. Ich habe Bücher bei mir stehen, die nur noch da stehen, weil das HC so toll aussieht und es so schön gestaltet ist, obwohl ich das Buch schon nach ein paar Seiten abgebrochen hab, weil ich es einfach nicht gut fand. HC ist einfach…die Haptik allein. Große Liebe!

S: Ich würde lügen, wenn ich nicht sage, dass bei mir definitiv Bücher existieren, weil ich sie einfach von außen schön finde und von innen eher so meh oder schlimmer.

MB: Das ist halt das Ding. Wir hatten auch so ein Ding. Ich hatte mal ein Leseclub und wir hatten uns ein Buch rausgesucht aufgrund des Aussehens. Das hab ich heute noch und wir haben es alle nicht fertig gelesen. Wir waren alle enttäuscht davon.

S: Aber was halt Cover und Co ausmachen…
O-Ton oder Synchro, wenn du selber etwas konsumierst.

MB: Synchro. Deutschland ist einfach das Synchronland schlechthin und es ist einfach unfassbar gute Arbeit, die da geleistet wird und es gibt auch einfach Serien und Filme, die durch die Synchro bereichert wurden. Sei es z. B. “King of Queens” oder auch tatsächlich “Modern Family”. Der Phil Dunphy-Sprecher ist ja einfach mal so viel krasser. Peter Flechtner ist einfach…er ist einfach unfassbar gut.
Ich verstehe total, dass es viele Menschen gibt, die sagen sie möchten lieber die Originalfassung hören. Ich verstehe, dass es gerade, was die Sprache angeht, bei der Übersetzung etwas verloren geht oder es nicht übertragbar ist, aber in Deutschland wird das so unfassbar gut gemacht mit der Synchro, das ist einfach eine Kunst für sich, die auch gewürdigt werden sollte. Die Mehr gewürdigt werden sollte.

S: Ja, Peter liebe ich. Der verfolgt mich seit…ich neun oder zehn bin, dank einer Serie. Von daher große Liebe. Aber auch Synchronisation im Allgemeinen. Ich liebe einfach deutsche Synchronisation. Deswegen mach ich ja auch so ein Projekt wie das jetzige. Einfach ein bisschen mehr Fokus auf die Menschen dahinter und auf ihre tollen Stimmen und so.

MB: Das ist einfach eine Kunst, die gewürdigt gehört. So.

S: Die letzte Sache ist Serie oder Film gucken?

MB: Ich gucke sehr, sehr gerne Serie. Boah, muss ich mich entscheiden?

S: Nöööö

MB: Ich muss mich gar nicht entscheiden? Frechheit!

S: (lacht) Ich zwinge niemanden zu einer Entscheidung. Dafür bin ich viel zu lieb. Aber ich freue mich, wenn ihr ein bisschen hin und her gezogen werdet.

MB: Also, okay, pass auf. Horrorfilme, aber Comedyserien. So. Ich mach einfach mein eigenes Ding draus.

S: Damit kann ich völlig leben. Aber tatsächlich Comedy mag ich auch lieber als Serie. Irgendwie im Film, also ja diese Romcoms und so sind manchmal ganz schön, aber manchmal nerven sie mich auch sehr.

MB: Ja, voll. Es gibt sicherlich einige sehr witzige Filme. “Pitch Perfect” zum Beispiel ist unfassbar witzig. Aber bei Serien kannst du viel besser den Humor aufbauen, die Charaktere kennenlernen und hast dann sozusagen Insider mit den Charakteren. Wohingegen bei Horror-Serien leider einfach nicht wirklich funktionieren, weil es immer irgendwann in eine Soap oder sowas abdriftet. Da sind einfach Filme viel besser geeignet und da das meine beiden Lieblingsgenres sind, lass ich das jetzt so stehen.

S: Damit bin ich völlig fein und du hast es geschafft.

 

Das war es schon mit Marie Burghardt und unserem Interview. Die Social Links von Marie findet ihr oben, falls ihr jetzt neugierig geworden seid. Wir lesen uns in diesem Format dann wieder im März! 

Habt eine schöne Zeit!
Eure Sue

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