Auf einem lila-pinken Hintergrund sieht man in weißer Schreibschrift links "A bis C" und darunter in schwarz auf einem weißen Streifen "DieSueschauerin". Rechts ist ein schwarzes Polaroid zu sehen, auf dem ADHS-Alphabet steht

[ADHS-Alphabet] A bis C

Guden!
Ich hab es im Lifeupdate schon angekündigt und jetzt starte ich diese Reihe auch auf dem Blog.

Herzlich willkommen zum ADHS-Alphabet!

Einmal in der Woche poste ich auf Instagram einen Buchstaben des Alphabets, verbunden mit ADHS. Es war nicht immer leicht zu jeden Buchstaben etwas zu finden, aber ich habe es geschafft. Und auch hier werde ich die Beiträge teilen. Aber anders als auf Insta werde ich immer 3 Buchstaben in einem Beitrag zusammen posten.
Also werde ich alle 3 Wochen einen Beitrag des ADHS-Alphabets teilen. Das macht es mir etwas leichter und ich muss keinen der Beiträge unbedingt erweitern. In der Kürze liegt schließlich auch die Würze, ne? ^^

 

A wie Awareness Month

Aufmerksamkeit für die Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung. Das ist Teil des Oktobers. Denn einen ganzen Monat lang geht es mehr um ADHS.
Und ich finde das auch sehr richtig, da sich so einige Gerüchte und Vorurteile über ADHS in der Gesellschaft halten…und es wird Zeit, dass sich das endlich ändert. Als Betroffene nervt das nämlich. An manchen Tagen ist dieses Gefühl schlimmer als an anderen Tagen. Man kennt’s… ^^

 

B wie Beziehungen

Beziehungen mit ADHS sind nicht so einfach. Und dabei rede ich nicht nur von der romantischen Beziehung. Nein, auch Freundschaften können verdammt hart sein.
Impulsivität, Unpünktlichkeit bedingt durch fehlendes Zeitgefühl, fehlende Reaktion auf Nachrichten…all das kann uns das Leben schwer machen. Dabei können wir in den seltensten Fällen etwas dafür.
Wenn ich eine Nachricht lese und mich direkt danach jemand anspricht oder ich in eine Bahn steigen muss, dann kann es passieren, dass ich Nachrichten oder Aufgabe vergessen. Das ist leider dieses Ding mit dem Kobold im Kopf. Und das geht super vielen so. Auch Impulsivität oder das Vergessen der Zeit sind alles Dinge, die ADHS mit sich bringt und Beziehungen erschweren können. Und es gibt etliche Dinge mehr, die einen Beziehungsaufbau oder regelmäßige Pflege der Beziehung erschweren. Die Probleme können dabei sehr individuell sein.

Viele in meinem Umfeld können mit meinen Problemen gut umgehen.Weil sie von meinem Kobold wissen und sich darauf einlassen. Oder nachfragen.Was für mich gut ist, weil so Beziehungen trotzdem funktionieren können. Schlimmer sind die Menschen, denen das Verständnis für meine Situation fehlt. Die kaum auf mich zukommen und mich spüren lassen, dass ich z. B. Schuld an fehlender Kommunikation bin. Aber eigentlich bin ich das nicht. Ich verhalte mich schließlich nicht extra so.
Habt also bitte immer ein bisschen Verständnis und fragt vielleicht auch mal nach, wie ihr unterstützen könnt. Ich bin bei sowas immer sehr dankbar…solange der Ton stimmt, denn Respekt sollte man beim Fragen trotzdem nicht vergessen.

 

C wie Chaosqueen Sue und ihr Kobold im Kopf

Ich erzähle zwar immer, dass ich ADHS habe, aber mehr auch nicht xD
Aber fangen wir doch einfach mal ganz vorne an. Mich begleitet ADHS schon sehr lange. Inzwischen sind es fast 20 Jahre mit Diagnose, da ich schon in der Grundschule diagnostiziert wurde. Am Anfang hatte ich selbst nicht so eine Ahnung, was das bedeutet. Irgendwie war ich anders (oh Wunder, oh Wunder, das habe ich auch so täglich gemerkt ^^). Ich wusste eigentlich nur, dass um 11 Uhr der Timer an meiner Pillendose piepte, ich dann meine Medis nehmen musste und wie meine Krankheit hieß. Dazu kamen regelmäßige Arzttermine mit Kontrolle meines Wachstums, meines Gewichts, meiner Sinne und mit jährlicher Blutabnahme. Gehörte irgendwie dazu. Auch die halbjährlichen Briefe meiner Mama an das Lehrpersonal, in denen meine Situation erklärt wurde, waren irgendwann Teil einer Routine.
Apropos meine Mama. Dank ihr hatte ich in all den Jahren, auch nachdem ich 18 wurde, weiterhin Therapie und einen Arzt für Medis (die mir jahrelang gut geholfen haben). Bin ihr sehr dankbar für die Unterstützung in all den Jahren!

Und nachdem ich seit meinem 9. Lebensjahr oder so Tabletten genommen habe und sie am Ende immer weniger gebracht haben, kam im März 2022 der Tag, an dem ich medikamentenfrei wurde. So sehr sie mir auch in der Schule und Uni geholfen haben, war es trotzdem Zeit. Inzwischen hab ich einfach meine Techniken und Wege und kann auch ohne Tabletten klar kommen. Ich bin aber trotzdem dankbar für die Unterstützung in der Schulzeit. In meinem Fall haben sie vieles besser und leichter gemacht. Das kann bei jedem anders sein.
Mit dem Absetzen der Medis habe ich mir außerdem eine Sache vorgenommen: Ich werde mehr auf Social Media von meinem ADHS erzählen. Schließlich bin ich die Expertin meiner Erkrankung und kann vermutlich am besten Dinge weitergeben. Und in den letzten 1 1/2 Jahren haben Personen immer wieder zu mir gesagt, dass sie durch mich Dinge über ADHS lernen. Solange ich eine Person damit erreiche, bin ich glücklich. Denn das ist eine Person mehr, die keinen Quatsch verbreitet. Und irgendwann kommt es vielleicht bei fast allen an (lasst mir diese Hoffnung, okay? ^^)

Habt ein schönes Wochenende!
Eure Sue

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