Guden!
Das ist einfach der vorletzte Beitrag des Alphabets auf dem Blog. Auf Instagram bin ich schon länger durch, aber typisch Eichhörnchen-Gehirn ist das hier untergegangen xD
V wie Vorurteile, die extrem nerven
Es gibt so einige Vorurteile in unserer Gesellschaft über ADHS, die mich echt ankotzen. Es ist einfach nur nervig, wenn du oft Dinge über dich als Mensch mit einer ADHS hören darfst, die einfach null stimmen. Manchmal fühlt es sich an, als würde jemand versuchen meine Probleme mit unserer sehr neurotypischen Welt durch Aussagen klein reden wollen. Vorurteile zu haben ist grundsätzlich nichts schlimmes. Die hat jeder mal, auch ich. Wenn man bestimmte Aussagen immer wieder hört, verinnerlicht sie einfach mehr. Aber man sollte so klug sein, diese abzulegen oder es zumindest zu versuchen. Dieser Beitrag ist auch nur ein kleiner Ausblick darauf welche Vorurteile über ADHS kursieren. Ich spreche auch nur von einer Handvoll Vorurteile. Aber es sind die, die mich am meisten nerven als Person mit einer ADHS.
Fühlt euch nicht schlecht, wenn ihr eines Tages merkt, dass ihr ein Vorurteil im Kopf habt beispielsweise über ADHS, dass so nicht stimmt. Das ist nichts schlimmes…solange ihr dann aber zuhört und offen seid, um es besser zu wissen für die Zukunft.
Die vier Vorurteile, die ich mir am häufigsten bisher anhören durfte
Man sieht dir dein ADHS gar nicht an
Wer nicht zappelt hat kein ADHS
Wir sind alle einfach faul
ADHS hat mit Impfschäden, falscher Erziehung oder zu viel Zucker zu tun
W wie Wissenschaft
Heute geht es mal um die Wissenschaft. Ich könnte hier jetzt viele wissenschaftliche Fakten aufzählen, aber da gibt es Accounts, die das schon gemacht haben und das vermutlich viel besser als ich es je könnte.
Wenn ich an Wissenschaft im Bezug auf ADHS denke, fühle ich mich direkt etwas allein gelassen. Und das hat zwei einfache Gründe, wie ich finde. Frauen werden in der Wissenschaft, gerade in der zu Erkrankungen, gerne mal vergessen. Wie lang glaubte man, dass Frauen kein oder kaum ADHS haben könnten? Das Zweite ist die Existenz von ADHS im Erwachsenenalter, die jahrelang nicht wirklich ernstgenommen wurde. Ich hatte das Glück, dass ich als Mädchen diagnostiziert wurde. Und als Erwachsene relativ einfach an eine Weiterbehandlung kam. Aber wie vielen Mädchen und Frauen ging es anders? Und wie vielen Männern seit ihrem 18. Lebensjahr? Langsam wandelt sich das Bild in Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft. Aber es ist ein langer Weg, wie ich finde.
X wie Satz mit X – Das Problem mit der Angst zu Versagen
Die Angst zu versagen, jede Person wird sie kennen. Aber geht es bei euch auch so weit, dass ihr wie erstarrt da sitzt? Dass ihr euch 500 Horrorszenarien ausmalt und deshalb gar nicht erst mit der Aufgabe anfangt? Oder könnt ihr irgendwann tief durchatmen und doch die Aufgabe/das Projekt/die Idee angehen? Dieser letzte Schritt…der fehlt dann oft bei mir. Ich lege oft lieber eine Idee zur Seite oder suche mir jemanden, mit dem ich nochmal über diese Idee reden kann und der mir dann den letzten Stups zum Anfangen gibt. Gerade bei “Suehören” sind solche Gespräche einigen Interview Anfragen voran gegangen. Den letzten Schritt zu tun und die fertig geschriebene Mail loszuschicken, hab ich sonst einfach nicht hinbekommen. Mein Hirn hat mir lieber lang und breit erklärt, wie die Person absagt, was man danach über mich denken würde und was das für die Zukunft bedeuten würde. Mein Hirn ist sehr gut im Ausmalen von Szenarien. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass das durch mein ADHS schlimmer ist als bei anderen. Weil mein Kobold sehr gut ist, mir vor allem negative Dinge zu zeigen. Und es ist verdammt hart sich aus so einer Spirale wieder rauszuziehen. Aber es ist möglich. Man muss nur den richtigen Weg für sich finden. Ähnlich wie bei vielen Dingen im Bezug auf ADHS ist es eine Sache des Suchen und Finden. Es gibt keine Allgemein-Lösung.
Habt einen tollen Vizefreitag!
Eure Sue
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