Moin!
Heute geht es mal ein wenig um meinen Kopf. Oder besser gesagt, um eine Sache, die sich in meinem Kopf abspielt, die mich sehr nervt und die vermutlich niemals verschwinden wird. Ich rede aber diesmal nicht von meinem Kobold. Über den hört ihr hier und vor allem auf Instagram schon genug ^^ Nein, heute geht es mal um eine weitere Sache in meinem Kopf, von der gar nicht so viele wissen, wie ich jetzt gelernt habe.
Das Imposter-Syndrom
Oder auch meine Imposta, wie ich sie liebevoll nenne. Eines der nervigsten Dinge in meinem Gehirn. Aber was ist das eigentlich?
Die AOK beschreibt das Imposter-Syndrom als psychologisches Phänomen, das unter anderem aus anhaltenden Selbstzweifeln und der ständigen Angst, als Betrüger*in oder Hochstapler*in enttarnt zu werden, besteht. (Quelle und mehr Informationen gibt es hier).
Und gerade diese erwähnten Selbstzweifel fühle ich sehr. Gerade die kenne ich zu gut, denn sie treiben regelmäßig Schabernack in meinem Kopf. Sie gauckeln mir vor, dass ich Dinge nicht verdient hätte, dass ich bestimmte Menschen in meinem Leben nicht verdient hätte, dass ich Dinge nicht erleben darf, dass Projekte schief gehen werden. Manchmal muss ich mich sehr doll daran erinnern, dass das falsch ist.
Um wirklich zu verstehen, wie ich damit umgehen kann und wie ich die Imposta vielleicht auch einfach mal austricksen kann, habe ich mich erstmal ganz viel damit beschäftigt. Inzwischen weiß ich sehr genau, in welchen Momenten ich die Imposta als Besuch erwarten kann und wann ich sie mal leichter oder mal schwerer vor der Tür stehen lassen kann. Es war ein längerer Prozess des Selbstbeobachtens, aber es hatte ein Ziel und ich sehe auch einen Erfolg. Und sei es nur, damit ich besser vorbereitet bin auf diesen eher nervigen Besuch.
Was tue ich dagegen
- Ich versuche mich sehr abzulenken.
Erst am Tag des Termins oder des Ereignisses oder sogar erst ein paar Stunden vorher erlaube ich mir wirklich aufgeregt zu sein. Das klingt sehr viel einfacher, als es in Wirklichkeit ist. Und es funktioniert auch nicht immer ^^ Das ist das Blöde an der ganzen Sache. So gut ich mich auf den Besuch meiner Imposta auch vorbereite…ich weiß nie, ob ich es dann auch im richtigen Moment schaffe die Olle vor die Tür zu setzen und die blöden Gedanken nicht zuzulassen. Grunzsätzlich weiß ich, wie ich sie sehr schnell wieder vertreibe, aber wie so oft, hapert es an der Umsetzung. - Ich konzentriere mich auf die positiven Aspekte. „Ich darf endlich Person X treffen, ich erlebe Ding Y“
Auch wenn ich weiß, dass immer etwas schief gehen kann, versuche ich mich nicht zu sehr darauf zu fokussieren. Denn alles ausmalen bringt auch nichts. Später kommt eh alles anders als man denkt. Das Sprichwort gibt es ja nicht ohne Grund. Und für mich und mein Wohlbefinden ist es viel wichtiger, dass Sache X endlich eintritt, als das ich dann weiß, wie sie abläuft. Wie gesagt funktioniert das auch nicht immer. Aber oft. Auf der Buchmesse habe ich mich sehr stark darauf konzentriert, wer überhaupt da ist, anstatt meinen Kopf direkt weiter zu den Möglichkeiten des Treffens hüpfen zu lassen. Mir auszumalen, wo ich wem begegne, ist zwar schön. Aber bringt mich nicht weiter und [hier Sprichwort einfügen ^^] - Ich scrolle vermehrt durch meinen „Positive Vibes“-Ordner
In besagtem Ordner auf meinem Smartphone befinden sich Screenshots von positiven Rückmeldungen zu Projekten oder Nachrichten von mir wichtigen Personen (hauptsächlich via Instagram und Discord). Das hilft mir mich an die guten Aspekte zu erinnern (siehe Punkt 2) und wie viel ich schon geschafft habe. Dieser Ordner wächst seit vier oder fünf Jahren regelmäßig weiter. Ab und zu sortiere ich auch mal ein paar Screenshots aus, wenn sie von Personen sind, die mir nicht mehr so wichtig sind und mir kein Dopamin liefern. Oder wenn das Ereignis zu der Nachricht lange her ist und es inzwischen für mich coolere Situationen gab. Alles bei dem ich nicht direkt merke, dass es „Klick“ macht, fliegt wieder raus. So das der Ordner auch eine gewisse kompakte Größe behält. Ich möchte nicht nur 1000 Fotos scrollen müssen. Dann lieber nur ein kleiner Teil des Ganzen, aber dann nur die Sachen, die mir wirklich etwas bringen.
Was man auf jeden Fall nicht tun sollte, ist sich von seiner Imposta stressen zu lassen. Das ist einfacher gesagt, als getan. Ich weiß das sehr gut. Und der Imposter im Kopf wird nie verschwinden. Aber man kann lernen damit umzugehen.
Habt ihr eine Imposta im Kopf?
Und wenn ja, wie begleitet ihr sie elegant zur Tür oder bringt sie zum Schweigen?
Eure Sue
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